— Prinzip 9: Nutze kleine und langsame Lösungen —

Dieses Prinzip widerspricht der Idee von "Größer ist besser", an der sich die heutige Wirtschaft oft orientiert. Permakultur-Systeme versuchen immer im kleinsten, praktisch sinnvollen und energieeffizientesten Maßstab ihre Funktion zu erfüllen.

Kleine und langsame Lösungen sind effizienter: Billige Energie subventioniert die Nutzung von Großanlagen und weiten Handelswegen. Dies führt aber auch zu einer Zerstörung von Gemeinschaft und zu einem erhöhten Energiebedarf. Kleine und langsame Lösungen sind tatsächlich effizienter und nachhaltiger als schnelle und große. Ein bekannter Vertreter dieser Erkenntnis ist der britische Ökonom Ernst Friedrich Schumacher. Er veröffentlichte 1973 das Buch "Die Rückkehr zum menschlichen Maß. Alternativen für Wirtschaft und Technik" mit einer Sammlung von Essays über dieses Prinzip.

Schnelllebige Prozesse sind destruktiv: Viele praktische Beispiele sprechen gegen die Nutzung von schnelllebigen Prozessen. Schnell wachsende Bäume sind oft kurzlebig. Andere Arten wachsen zwar langsamer, dafür sind sie wertvoller und nach 20 bis 30 Jahren wachsen sie dann wegen ihrer Größe sogar schneller als die kurzlebigen. Schnell wachsendes Vieh, das mit konzentrierten Nährstoffen gefüttert wird, ist oft krankheitsanfälliger und hat eine geringere Lebenserwartung.

Auch hochgezüchtete Pflanzen sind weniger schädlingsresistent und brauchen deshalb mehr Pflege. In Großstädten scheinen Autos bequem und schnell zu sein. In der Praxis behindern sie aber die Mobilität und senken die Lebensqualität. Kleinere und langsamere Fahrräder ermöglichen eine freiere und energieeffizientere Bewegung, ohne dass sie Lärm und Verschmutzung verursachen.

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