— Prinzip 7: Gestalte zuerst Muster und dann Details —

Die ersten sechs Permakultur-Prinzipien tendieren zu einer Perspektive, die zuerst die Elemente betrachtet und dann die Organismen und Personen, die sich aus den Elementen zusammensetzen. Die nächsten sechs Permakultur-Prinzipien betrachten die Systeme von einer höheren Perspektive und befassen sich mit den allgemeinen Mustern und Beziehungen, die sichtbar werden, wenn man seinen Blick auf das gesamte System richtet.

Das siebte der Permakultur-Prinzipien leitet uns dazu an, eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen. Anstatt sich nur auf die einzelnen Details eines Bildes zu fokussieren, versucht ein Permakultur-Designer das ganze Bild zu betrachten.

Das Erkennen von Mustern ermöglicht ganzheitliches Verständnis.

Beispielsweise lässt sich in einem Spinnennetz ein klares Muster erkennen, doch die Details des Spinnennetzes variieren ständig. Das Erkennen von Mustern ist eine notwendige Vorstufe des Permakultur-Design-Prozesses. Wenn wir die Muster von Systemen erkennen, verstehen wir damit auch den höheren Aufbau des Systems und wir können dieselben Muster in einem anderen Kontext für andere Systeme verwenden. Muster erlauben uns eine Ordnung von dem Durcheinander der Gestaltungsmöglichkeiten und Optionen.

Muster zu finden ist wichtiger als das Verständnis von allen Details: Wenn wir uns zu sehr auf die Komplexität der Details fokussieren, laufen wir Gefahr, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen. Dies kann zu einer Planung von Großprojekten führen, die zwar beeindruckend aussehen, aber nicht funktionieren. Komplexe Systeme, die sich selbst regulieren und dauerhaft funktionieren, bestehen meistens aus funktionierenden einfachen Systemen. Deshalb ist das Finden eines richtigen Musters für ein Design viel wichtiger als das Verständnis von allen Details der Elemente des Systems.

Zonen- und Sektorenplanung: Im Permakultur-Design-Prozess wird dieses Prinzip unter anderem bei der Zonen- und Sektorenplanung angewandt. Beispielsweise werden Nutzungsintensitätszonen (Zonen, in denen viel Arbeitsaufwand anfällt) im Umfeld eines Aktivitätszentrums (z.B. Bauernhaus) angeordnet.

Die Festlegung solcher Zonen vereinfacht die Platzierung von Elementen und Teilsystemen. In ähnlicher Weise können Sektoren aufgrund von Sonneneinstrahlung, Wind, Flut und Feuergefahr festgelegt werden. Der Permakultur-Designer behält die Charaktere dieser Sektoren im Hinterkopf, was ihm dann beim Verständnis des Grundstücks und bei der Organisation von Design Elementen eines funktionierenden Systems hilft.

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