Wir brauchen unsere eigene Landwirtschaft (wieder)!

14.04.2021

Gestern (13.04.21) habe ich einmal wieder (kommt wirklich selten vor) Fernsehen geschaut. In Arte kam ein Bericht über "Gluten - der Feind in deinem Brot". https://www.arte.tv/de/videos/090077-000-A/gluten-der-feind-in-deinem-brot/

Der Film handelt u.a. davon, dass 4 Großunternehmen einen Großteil der weltweiten Weizenproduktion übernommen hat - natürlich mit Glyphosat als Zusatz. Gewinnmaximierung statt Gesundheit steht im Vordergrund. Und wie viele Menschen sind schon am Konsum von dieser manipulierten Art von Weizen erkrankt??? Warum gibt es immer mehr Menschen, die eine Gluten-Empfindlichkeit entwickelt haben, warum gibt es immer mehr Menschen, die an Histaminose erkranken usw.?

Schon in meiner Jugendzeit hab ich mich gefragt, warum unsere Äcker mehr oder weniger brachliegen und wir Gemüse und Obst aus anderen Ländern importieren, wenn wir sie doch selber anbauen und ernten können.

Äpfel aus Neuseeland: CO2-belastet - nur allein durch den Transport über viele tausende Kilometer hinweg. Was für ein Quatsch!

Ich kenne Apfelbäume in unserer Gegend, die gar nicht mehr gepflegt werden, aber wundervolle Früchte hergeben. Manchmal im Herbst nehme ich den Rucksack und sammle ein paar davon ein. Sie schmecken köstlich! Es sind alte Sorten, die wirklich auch nach Apfel schmecken - und sogar braun werden, wenn man sie aufgeschnitten ein paar Minuten an der Luft liegen lässt. Das ist ganz normal! Wenn ich da hineinbeiße und die Säure im Mund spüre, dann freue ich mich jedesmal, dass mich gerade ein wirklich gesundes Naturprodukt nährt! Ganz ohne Pestizid, ganz ohne Wachs auf der Schale... direkt vor Ort. Wunderbar!

Oder ich laufe ich im Frühjahr übers Feld und sehe gelbe Rapsfelder blühen... Wunderbar? Nein! (Vielleicht noch fürs Auge). Aber es ist großflächige Monokultur - zur Energiegewinnung. Nix essen...

Viele kleine Lösungen ergeben auch ein Ganzes:

Stellt Euch vor, ja, stellt es Euch bitte wirklich mal vor: Es gibt viele kleine Anbaubetriebe, vielleicht sogar als Genossenschaft organisiert (Solawis), die die Mehrheit der umliegenden Ortschaften mit Obst und Gemüse versorgt. Nein, das ist keine Illusion. Die ersten Solawis (= solidarische Landwirtschaft) existieren bereits!

Ich bin sehr gern bereit, etwas mehr für wirklich gesunde Ernährung zu bezahlen als mich in den Discountern von Massenware zu befriedigen. Und: befriedigt ist nicht gleich gesund ernährt!

Vor einigen Jahren bereits durfte ich als Gästeführerin an einer Fortbildung teilhaben. Wir besuchten den Gemüse-Umschlagplatz in Mutterstadt (Pfalz). Unser Begleiter war genauso wie wir alle entsetzt, dass es nur noch ums Geld geht: 4 x im Jahr Radieschen ernten (sie wachsen vornehmlich im Frühling - sonst üblicherweise nicht) - und dann geht es damit in den Ver-Handel à la: wer bietet den besten Preis, nimmt die meiste Ware ab... Wer wohl? Die Discounter - Name bürgt für... den billigsten Preis.

Was geben unsere Böden dann überhaupt noch her, wenn sie dermaßen beansprucht werden? Der Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel schwindet zunehmends. Aber solange es Menschen gibt, die gern nach Radieschen aussehende Radieschen im Herbst essen - und kaufen - oder Erdbeeren, die über gout-a-gout-System (am besten mit Zuckerlösung) bereits im Januar auf den Markt geworfen werden, große Abnehmer finden, so lange wird dieses System weitergehen.

Für mich steht fest: Das Verbraucherverhalten steuert den Markt. Kauf sie einfach nicht, die Radieschen im Herbst, oder die Erdbeeren im Januar. Das ist unnatürlich! Aber vielleicht haben so etliche Mitmenschen einfach den Bezug zum natürlichen Ablauf der Jahreszeiten - und was wann natürlicherweise wächst - verloren?

Wozu dient Ernährung? Sie dient in erster Linie dazu, unser Leben aufrechtzuerhalten. Ein gesundes Leben. Wir brauchen keine Zusatzstoffe und Geschmackverstärker E xxx, wir brauchen keine denaturierte Nahrung, keine extra Sößchen und Halbfertig-Gekochtes mit Konservierungsstoffen und Mindesthaltbarkeitsdatum. Wir brauchen auch keine Großkonzerne, die uns mit ihren (vielfach importierten) Waren überfluten. Sie halten es noch nicht einmal für notwendig, uns in der "Inhaltsangabe" auf der Verpackung wirklich aufzuklären. Müssen sie ja auch nicht - gemäß der verabschiedeten Gesetze der Politik. Warum sollten sie dann auch? 

Die Wirtschaft beeinflusst die Politik und die Politiker sind längst Marionetten der Wirtschaft. Geld (und Lobbyisten) regieren die Welt - aber wir werden mit dieser Einstellung über kurz oder lang UNTERGEHEN. Untergehen, weil wir KRANK werden von diesen ganzen denaturierten Produkten.